Von Alfred Beck
          Musiker 
          träumen viele Träume - die einen den von der eigenen Schallplatte, 
          die anderen vom Auftritt vor großer Kulisse. Und manche auch nur 
          davon, mal ein eigenes Lied zu machen. Die Düsseldorfer "Down 
          Home Blues Band", seit Jahren dem Zwölfvierteltakt verschreiben, 
          hat schon mit Louisiana Red und Eric Burdon auf der Bühne gestanden; 
          die erste Langspielplatte war ein Live-Mitschnitt mit einer Auflage 
          von 1000 Exemplaren (längst vergriffen), und ein eigene Songs spielen 
          die vier Musiker natürlich auch - schließlich ist das im 
          Blues gute Sitte.
          Was sich "Down Home" jedoch bisher nie hätte träumen 
          lassen, wurde vor einigen Wochen wahr; Schlagzeuger Markus Winkmann, 
          Bassist und Sänger Bernd Pett, Wolfgang Scheelen (Gitarrte,Bluesharp) 
          und Lead-Gitarrist "Loeny" traten zweimal im New Yorker Blues-Tempel 
          "Dan Lynch" auf - für alle vier der Höhepunkt ihrer 
          bisherigen Musik-Karriere.
          "Wir wurden blind gebucht" erzählt Wolfgang Scheelen, 
          der der Kontakt zum "All Blues Nite Club" knüpfte - übrigens 
          mit Musik: Wie andere Gäste auch, stieg er bei seinem Besuch im 
          "Dan Lynch" mit seiner Mundharmonika "ein", wurde 
          bejubelt und erzählte von der Düsseldorfer Blues Band. Die 
          Einladung, im Oktober gleich zweimal auf der kleinen Bühne zu erscheinen, 
          nahmen die vier Düsseldorfer sofort ernst; umgehend buchten sie 
          die Flüge landeten - mit Instrumenten im Gepäck - in New York.
          Was der Reiseführer "New York selber entdecken" über 
          den Club schreibt, fanden die Musiker bestätigt; "Rauhe Räucherstube, 
          viele harte Trinker an der Bar und vor allem am Wochenende erstaunlich 
          gute Blues-Sängerinnen und -Sänger. Es lohnt sich einmal `reinzuschauen". 
          Loeny ist immer noch begeistert von der Offenheit des Publikums; "Schon 
          nach wenigen Songs war der Funke übergesprungen, die Gäste 
          gingen voll mit."
          Noch eine weitere Besonderheit, die sonst nur noch beim Jazz möglich 
          ist und im "Dan Lynch" ganz einfach zu einem gelungenem Abend 
          gehört, erlebten die Düsseldorfer. Spontan kommen während 
          eines Auftritts fremde Musiker auf die Bühne, manche auch mit ihrer 
          Gitarre, und spielten einfach mit. Bei der "Down Home Blues Band" 
          waren das Popsy Dixon, Schlagzeuger der "Holmes Brothers" 
          und Keith Lampert, Ex-Bassist bei B.B. King.
          Carola Herry, Managerin im "Dan Lynch" und als Deutsche seit 
          zwei Jahrzehnten in New York, hat die Düsseldorfer Band erneut 
          eingeladen. Bis dahin, so haben ihr die vier Musiker versprochen, ist 
          auch der "Sauerkraut Blues" fertig. Denn nach dem wurde in 
          USA viel gefragt. Ob er allerdings auch schon beim Auftritt der "Down 
          Home Blues Band" im "Weißen Bären" in der 
          Düsseldorfer Altstadt zu hören ist, steht noch nicht fest.